Katsumi Furitsu, Japan

Kategorie Aufklärung – 2012

Katsumi Furitsu hatte sich schon als Medizinstudentin in den Achtzigerjahren kundig gemacht, welchen Strahlenbelastungen AKW-Arbeiter im japanischen Normalbetrieb ausgesetzt sind. Und schon früh richtete sie ihr Augenmerk auf den unheilvollen Beginn der atomaren Kette: den Uranabbau. Sie nahm Messungen vor, um die Maßlosigkeit des atomar-industriellen Komplexes zu belegen. Und sie ließ sich nie einschüchtern.

Yves Marignac, Frankreich

Kategorie Lösung – 2012

Die Berichte und Stellungnahmen von Yves Marignac werden in Frankreich auch von der Atomaufsichtsbehörde und dem Institut für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit ernst genommen. Etwa ein Report über den AKW-Stresstest nach Fukushima. Kurz zuvor war bereits das Szenario “Manifest néga Watt” erschienen: Frankreich kann bis 2050 Atomstrom-frei sein, schreibt Mitautor Yves Marignac.

Sebastian Pflugbeil, Deutschland

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2012

Der Physiker Sebastian Pflugbeil war 1989 Mitbegründer des Neuen Forums, Minister ohne Geschäftsbereich in der der letzten von der SED geführten Regierung Modrow und dafür verantwortlich, dass die AKW Greifswald und Rheinsberg stillgelegt und nicht weiter gebaut wurden. Später forschte er nach den Ursachen für erhöhte Leukämieraten um das AKW Krümmel und die Opfer von Tschernobyl und Fukushima. Für sein Lebenswerk erhielt er den NFFA.

Susan Boos, Schweiz

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2012

Die Journalistin Susan Boos recherchierte 1995 monatelang über die Folgen von Tschernobyl. Sie sprach mit Aufräumarbeitern, Behördenvertretern, Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen. Nachzulesen in ihrem Buch „Beherrschtes Entsetzen – das Leben in der Ukraine zehn Jahre nach Tschernobyl“. In der Schweiz beschäftigte sie sich mit der eigenen Atompolitik und schrieb u.a. „Strahlende Schweiz” – und erhielt dafür NFFA-Ehrenpreis.

Gabriela Tsukamoto und Movimento Urânio em Nisa Não, Portugal

Kategorie Widerstand – 2012

Bürgermeisterin Gabriela Tsukamoto und der Organisation MUNN (Movimento Urânio em Nisa Não) könnte es gelingen, ihrer Heimatgemeinde Nisa in Portugal das Schicksal so vieler Uranabbaugebiete zu ersparen. Ihr Widerstand findet deshalb viele Mitstreiter, weil bis 1991 auf der Gemarkung des Ort Uran abgebaut wurde und noch immer krebskranke ehemalige Arbeiter um Entschädigung kämpfen.