Sun Xiaodi, China

Kategorie Widerstand – 2006

In der Provinz Gansu im Westen Chinas gibt es reiche Uranvorkommen. Sun Xiaodi arbeitete auf dem Gelände der Uranmine Nr. 792. 1988 begann er Fragen zu stellen – nach illegalen Verkäufen, der unzulänglichen Entsorgung der Uranreste, nach Kontaminierung und Gesundheitsschäden. Obwohl er 1994 entlassen wurde, reichte er Petitionen ein und gab Interviews. Mehrfach kam er deshalb ins Gefängnis.

Gordon Edwards, Kanada

Kategorie Lösung – 2006

Seit Jahrzehnten gehört der Mathematiker Gordon Edwards zu Kanadas Frontfiguren der Anti-Atom-Szene. Er wies nach, dass die Grenzwerte der kanadischen Regierung für Radongas sechsfach überhöht waren und spielte eine Schlüsselrolle bei einem Moratorium zu einem neuen Reaktor in Quebec. Mühelos und mit analytischer Treffsicherheit zerlegt er den Mythos der sauberen Atomenergie.

Heike Hoedt und Wolfgang Scheffler, Deutschland

Kategorie Lösung – 2006

Der Physiker Wolfgang Scheffler entwickelte den ‘flexiblen, formveränderbaren Parabolspiegel mit festem Brennpunkt’, kurz: den Scheffler-Spiegel, eine einfache und trotzdem raffinierte Methode, hoch effizient mit Sonnenlicht zu kochen, zu braten, zu backen. Heute sind in 21 Ländern knapp tausend Anlagen installiert. Seine Lebensgefährtin Heike Hoedt sorgt u.a. für globalen Wissenstransfer.

Ed Grothus, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2006

Als 26-jähriger heuerte er 1949 in der geheimen Laborstadt Los Alamos an und glaubte zwanzig Jahre an die Abschreckung im Namen des Friedens. 1969, vom Vietnamkrieg geläutert, kündigte er. Seither ist er ein Warner vor dem nuklearen Holocaust. »Ich bin das Gewissen von Los Alamos«, sagt er, »und manchmal denke ich, ich bin der einzige, der nicht geisteskrank ist«. Für sein Lebenswerk erhielt er den Ehrenpreis.

Phil Harrison, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2006

Phil Harrison berichtete 1992 auf dem World Uranium Hearing in Salzburg vom Krebstod seines Vaters mit 43 Jahren, der weder Mundschutz noch Handschuhe in den unbelüfteten Uranminen trug. Lungenkrebs, Silikose, Leukämie und Hautkrebs wurden die Krankheiten der Bergleute. Er will Anerkennung und Wiedergutmachung für die menschlichen Opfer, die sein Volk für die nukleare Gesellschaft gebracht hat. Er wurde mit einer Besonderen Anerkennung geehrt.