Ursula und Michael Sladek / EWS, Deutschland

Kategorie Lösung – 1999

Für den Arzt Michael Sladek und seine Ehefrau Ursula war es nach Tschernobyl eine Frage des ärztlichen Ethos, sich gegen Atomstrom zu engagieren. Nach teils erbitterter Diskussion im Gemeinderat und nach zwei gewonnenen Bürgerentscheiden ging die Stromnetzkonzession an das eigens gegründete Elektrizitätswerk Schönau. Und das produziert nachhaltig und vielfältig Strom aus Erneuerbaren Energien.

Lydia Popova, Russland

Kategorie Aufklärung – 1999

Lydia Popova arbeitete 17 Jahren lang als wissenschaftliche Fachkraft im russischen Atomenergie- und Industrieministerium (Minatom), als sie 1990 ausstieg und Koordinatorin von SEU (Alternative Energy Program) wurde, einer Dachorganisation für 250 Umwelt- und Anti-Atom-Gruppen, und immer wieder auf die Gefahren einer plutonisierten Weltgemeinschaft hinwies (z.B. „Plutonium in Russia”).

Grace Thorpe, USA

Kategorie Widerstand – 1999

Grace Thorpe hatte erfahren, dass ihr Stamm, die Sac and Fox Nation, und 16 andere native American tribes bereit war, für 100.000 US-Dollar hochradioaktiven Müll auf ihrem Land vergraben zu lassen. Sie verhinderte den Deal und gründete die National Enviromental Coalition of Native Americans, um landesweit Reservate vor der dumping lobby zu retten. Über siebzig Stämme haben sich angeschlossen.

Dorothy Purley, USA

Kategorie Widerstand – 1999

Dorothy Purley arbeitete von 1975 bis 1982 als Lastwagenfahrerin in der Uranmühle des seinerzeit größten Urantagebaus der USA. Sie und viele andere erkrankten dadurch an Krebs. Dorothy Purley kümmert sich seither um die Ansprüche verstrahlter Opfer, entwickelte für die lokalen Schulen aufklärendes Unterrichtsmaterial, informierte die Stammesführer verschiedener Indianernationen über Langzeitfolgen.

Stewart Udall, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 1999

Der Jurist Steward Udall wurde nach vier Amtszeiten als Kongressmitglied von John F. Kennedy zum 37. Innenminister der USA ernannt. Danach unterstützte er die Opfer der Atomindustrie in ihrem Kampf um Entschädigung. Die Wende brachte das Jahr 1978: Damals erfuhr er, wie der radioaktive Niederschlag der Bombentests auf der Nevada Testsite die Menschen der Umgebung erkranken und sterben ließ. Für sein Lebenswerk erhielt er den NFFA.