David Lowry, England

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2001

Nachdem 1979 bei Churchrock radioaktiver Schlamm den Rio Puerco verseuchte und das AKW „Three Mile Island“ havarierte, begann David Lowry, ein Netz an Informanten und ein Archiv von Informationen über die Atomindustrie aufzubauen. Seine Spezialität: Sorgfältig vorbereitete parlamentarische Anfragen für Abgeordnete des britischen Unterhauses, des Europäischen Parlaments und des Europarates.

Inverhuron and District Ratepayers Association (IDRA), Kanada

Kategorie Widerstand – 2001

1985 geriet der kanadische Schaffarmers Eugene Bourgeois in eine Schwefelwasserstoff-Wolke aus einem Reaktor von Ontario Hydro. In der Bürgerorganisation “Inverhuron and District Ratepayers Association (IDRA)” fand er Mitstreiter und schulte sich zum Experten in Sachen Schwefelwasserstoff. Er fand u.a. heraus, an die 750.000 Brennstäbe mindestens 90 Jahre oberirdisch gelagert werden sollten.

Barefoot College of Tilonia, Indien

Kategorie Lösung – 2000

Die Gründer des Barefoot College im abgelegenen Wüstendorf Tilonia (Rajasthan) hatten 1971 eine dieser raren Ideen, die sich als dauerhaft-tragfähig erwiesen – auch unter extremer Belastung. Die Pioniere sagten sich in Anlehnung an Mahatma Gandhi: “Simple people can do it!” Und sie setzten darauf, über 1000 Solarmodule im staubigen Randgebiet der Wüste Thar selbst zu montieren und zu reparieren.

Klaus Traube, Deutschland

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2000

Nach 16 Berufsjahren als Reaktorfachmann und geschäftsführender Direktor von Interatom, skizzierte Professor Klaus Traube als Publizist und Direktor des Instituts für Kommunale Energiewirtschaft an der Universität Bremen bis zu seiner Emeritierung neue Energie-Wege jenseits von Atom und fossilen Brennstoffen. Berechnungen zur CO2-Reduzierung und Ausstiegs-Szenarien stammten aus seiner Feder.  Für sein Lebenswerk erhielt er den NFFA.

Ursula und Michael Sladek / EWS, Deutschland

Kategorie Lösung – 1999

Für den Arzt Michael Sladek und seine Ehefrau Ursula war es nach Tschernobyl eine Frage des ärztlichen Ethos, sich gegen Atomstrom zu engagieren. Nach teils erbitterter Diskussion im Gemeinderat und nach zwei gewonnenen Bürgerentscheiden ging die Stromnetzkonzession an das eigens gegründete Elektrizitätswerk Schönau. Und das produziert nachhaltig und vielfältig Strom aus Erneuerbaren Energien.

Lydia Popova, Russland

Kategorie Aufklärung – 1999

Lydia Popova arbeitete 17 Jahren lang als wissenschaftliche Fachkraft im russischen Atomenergie- und Industrieministerium (Minatom), als sie 1990 ausstieg und Koordinatorin von SEU (Alternative Energy Program) wurde, einer Dachorganisation für 250 Umwelt- und Anti-Atom-Gruppen, und immer wieder auf die Gefahren einer plutonisierten Weltgemeinschaft hinwies (z.B. „Plutonium in Russia”).

Grace Thorpe, USA

Kategorie Widerstand – 1999

Grace Thorpe hatte erfahren, dass ihr Stamm, die Sac and Fox Nation, und 16 andere native American tribes bereit war, für 100.000 US-Dollar hochradioaktiven Müll auf ihrem Land vergraben zu lassen. Sie verhinderte den Deal und gründete die National Enviromental Coalition of Native Americans, um landesweit Reservate vor der dumping lobby zu retten. Über siebzig Stämme haben sich angeschlossen.

Dorothy Purley, USA

Kategorie Widerstand – 1999

Dorothy Purley arbeitete von 1975 bis 1982 als Lastwagenfahrerin in der Uranmühle des seinerzeit größten Urantagebaus der USA. Sie und viele andere erkrankten dadurch an Krebs. Dorothy Purley kümmert sich seither um die Ansprüche verstrahlter Opfer, entwickelte für die lokalen Schulen aufklärendes Unterrichtsmaterial, informierte die Stammesführer verschiedener Indianernationen über Langzeitfolgen.

Yvonne Margarula, Australien

Kategorie Widerstand – 1998

Anfang 1997 begann ein Kampf gegen Uranbergbau im Kakadu-Nationalpark: Als erstes erreichte Yvonne Margarula, dass der Pachtvertrag für das Abbaugelände Jabiluka vom Bundesgerichtshof für ungültig erklärt wurde. Dann beantragte sie, dass Kakadu von der UNESCO zur bedrohten World Heritage Site erklärt wird. Und schließlich verbündete sie sich mit Grünen und Studenten.

Raúl Montenegro, Argentinien

Kategorie Aufklärung – 1998

Wer sich ein Bild von Dr. Raúl A. Montenegro machen will, fragt man besten seine Gegner, die südamerikanische Atom-Lobby: Kaum jemand hat deren Pläne nachhaltiger durchkreuzt als der Biologe. In Argentinien ist sein Name ein Synonym für “Mut im Angesicht der Giganten”. Ohne ihn hätten die Los Gigantes Uranminen kaum schließen müssen und Guatemala ein AKW gebaut.