Beiträge von jan
Mordechai Vanunu, Israel
Kategorie Widerstand – 2002
Mordechai Vanunu wird 1976 im „Forschungszentrum“ Dimona in der Negev-Wüste als Techniker angestellt und findet heraus, dass dort tief unter der Erde Plutonium für Atomwaffen hergestellt wird. Er beginnt heimlich zu fotografieren und sammelt Beweise dafür, dass Israel rund 200 Sprengköpfe besitzt und damit die sechstgrößte Atommacht ist. 1985 verlässt er Dimona und macht sein Wissen publik.
Asaf Durakociv, Kanada
Kategorie Aufklärung – 2002
Ende der 1990er Jahre gründete der Radiologe und Fachmann für Strahlungsschäden in Kanada das Uranium Medical Research Center, nachdem er an US-Soldaten, die am damals mysteriösen “Golfkriegs-Syndrom” litten Depleted Uranium und sogar Plutonium feststellte – und man ihm nahelegte, in andere Richtungen zu forschen. Seit 2002 unterhält das UMCR u.a. zwei Forschungsteams in Afghanistan.
Ole Kopreitan, Norwegen
Kategorie Aufklärung – 2002
Dass sich Norwegens Parlament 1975 dazu bekannte, seinen künftigen Energie-Mix ohne Atomenergie anzurühren, ist dem heftigen Graswurzel-Widerstand im Lande zu danken und in besonderer Weise Ole Kopreitan. Nach diesem Etappensieg verschrieb er sich dem weltweiten Kampf gegen militärische und kommerzielle Nutzung von Atomkraft, seit 1980 als Generalsekretär der Organisation “Nei til Atomvåpen”.
Helen Clark, Neuseeland
Kategorie Lösung – 2002
1999 wurde Helen Clark zur Premierministerin Neuseelands gewählt. Ihre Regierung setzt sich seither nachdrücklich für Bündnisse mit anderen nuklearfreien Staaten ein, um eine kernwaffenfreie Welt zu schaffen. „Gemeinsam mit vielen Menschen, Organisationen und Ländern wollen wir eine Welt schaffen, in der die Völker auf der Basis des Vertrauens und der gegenseitigen Achtung zusammen leben.“
Alexei Yablokov, Russland und Francis Macy, USA
Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2002
Zwei Männer aus ganz verschiedenen Welten, der Russe Alexei Yablokov und der Amerikaner Francis Macy. Yablokov, Gründer und Präsident des Zentrums für Russische Umweltpolitik, und Macy, einer der Direktoren der NGO Tri-Valley CARE, arbeiten seit 1991 eng zusammen und gründen das Nuclear Watchdog Network, eine Koalition von Basisorganisationen, die Nuklearanlagen in Russland und der Ukraine beobachten. Für sein Lebenswerk erhielten sie den Ehrenpreis.
The Bulletin of the Atomic Scientists, USA
Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2002
Seit den Bomben auf Hiroshima und Nagasaki berichtet die in Chicago herausgegebene Zeitschrift zuverlässig zu Fragen der atomaren Bedrohung. Gegründet wurde The Bulletin von ehemaligen Wissenschaftlern des Manhattan Project, jenem US-Geheim-Programm im Zweiten Weltkrieg, das der Entwicklung der Atombombe diente. Symbol ist die apokalyptische Uhr, die das drohende .Ende der Welt zeigen. Eine Besondere Anerkennung durch den NFFA.
Kevin Buzzacott, Arabunna Nation/Australien
Kategorie Widerstand – 2001
In der Sprache der Weißen ist es Zivilcourage, für ihn als Ureinwohner schlicht eine Pflicht. Nie wird er aufhören, gegen den Uranabbau im Land seines Volkes, den Arabunna, zu kämpfen, obwohl er dafür wiederholt festgenommen und eingesperrt wurde. Am 10. Juni begibt er sich auf einen dreimonatigen, dreitausend Kilometer langen Friedensmarsch entlang der alten Songlines der Aborigines nach Sydney.
Kenji Higushi, Japan
Kategorie Aufklärung – 2001
Der Dokumentationsarbeit des Fotografen Kenji Higushi ist es zu danken, dass mehr und mehr auch auf die Opfer der zivilen Kernspaltung ins Blickfeld kommen. Sein erster von bisher acht Fotobänden (Verstrahlte Arbeiter verschwinden im Dunkel) war als Aufklärungsmaterial konzipiert und wurde schnell zum heimlichen Longseller. Noch erfolgreicher: Dies ist eine Atomanlage (1991).
Hans-Josef Fell, Deutschland
Kategorie Lösung – 2001
Neben der maßgeblichen Mitgestaltung des deutschen „Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien“, das zum 1.4.2000 in Kraft getreten ist und ein weltweites Echo ausgelöst hat, hat Fell verschiedene Förderprogramme für Erneuerbare Energien mit durchgesetzt, z.B. das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien und das Traktoren-Umrüstprogramm von Diesel auf naturbelassene Pflanzenöle.
Solange Fernex, Frankreich
Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2001
Seit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki hat die Biologin Solange Fernex für das Ende aller Atomwaffentests gekämpft, gestreikt, gehungert – und wenig geschlafen. Mit kleinem Gepäck hat sie die Welt bereist und durch Mikrofone und Megafone Abrüstung und Abkehr von der Atomenergie gefordert: Die 67jährige Pazifistin Solange Fernex gilt als die Mutter der französischen Anti-Atom-Bewegung. Für ihr Lebenswerk wurde sie mit dem NFFA ausgezeichnet.