Charmaine Whiteface und Defenders of the Black Hills, Lakota Nation, USA

Kategorie Widerstand – 2007

2002 gründete Charmaine White Face, eine Oglala-Frau aus dem Reservat Pine Ridge, mit Gleichgesinnten die Organisation „Defenders of the Black Hills“. Die Gewinnung von Uran hat im Süden und Westen der Berge zu einer starken radioaktiven Verseuchung geführt. Bis heute warten die einstigen Bohrlöcher, Abraumhalden und Flutungsbecken auf Sanierung und sorgen für erhöhte radioaktive Belastung.

Siegwart-Horst Günther, Deutschland

Kategorie Aufklärung – 2007

Professor Siegwart Horst Günther stieß 1991 im Irak auf ungewöhnlich viele missgebildete Babys und auf Krankheitsbilder, wie er sie in dieser Region noch nie gesehen hatte: Günther vermutete, dass vor allem mit Uranmunition abgeschossene Panzer die Ursache sind. Ein im Wüstensand aufgelesenes Projektil ließ er 1992 in Berlin spektrographisch untersuchen, was seinen Verdacht bestätigte.

Tadatoshi Akiba / Mayors for Peace, Hiroshima

Kategorie Lösung – 2007

Mayors for Peace wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet. Seither streitet die Städte-Organisation mit Appellen, Deklaration, Unterschriftenlisten, Bildern, Ausstellungen und wissenschaftlichen Analysen gegen Atomwaffen und zeigt den Atommächten, dass schon die Drohung mit der Bombe ein Verbechen ist.

Freda Meissner-Blau, Österreich

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2007

Misstrauen gegenüber der Atomindustrie wuchs in Freda Meissner-Blau seit den 1950er Jahren und gipfelte im Widerstand gegen das AKW Zwentendorf im Jahre 1978. Dabei ist für sie der Kampf gegen die Atomindustrie Teil einer grundsätzlichen Veränderung. Auf dem World Uranium Hearing 1992 gehörte Freda Meissner-Blau zu denen, die die Menschen aus aller Welt zusammenhielten und mit Mut füllten – und erhielt den NFFA für ihr Lebenswerk.

Sun Xiaodi, China

Kategorie Widerstand – 2006

In der Provinz Gansu im Westen Chinas gibt es reiche Uranvorkommen. Sun Xiaodi arbeitete auf dem Gelände der Uranmine Nr. 792. 1988 begann er Fragen zu stellen – nach illegalen Verkäufen, der unzulänglichen Entsorgung der Uranreste, nach Kontaminierung und Gesundheitsschäden. Obwohl er 1994 entlassen wurde, reichte er Petitionen ein und gab Interviews. Mehrfach kam er deshalb ins Gefängnis.

Gordon Edwards, Kanada

Kategorie Lösung – 2006

Seit Jahrzehnten gehört der Mathematiker Gordon Edwards zu Kanadas Frontfiguren der Anti-Atom-Szene. Er wies nach, dass die Grenzwerte der kanadischen Regierung für Radongas sechsfach überhöht waren und spielte eine Schlüsselrolle bei einem Moratorium zu einem neuen Reaktor in Quebec. Mühelos und mit analytischer Treffsicherheit zerlegt er den Mythos der sauberen Atomenergie.

Heike Hoedt und Wolfgang Scheffler, Deutschland

Kategorie Lösung – 2006

Der Physiker Wolfgang Scheffler entwickelte den ‘flexiblen, formveränderbaren Parabolspiegel mit festem Brennpunkt’, kurz: den Scheffler-Spiegel, eine einfache und trotzdem raffinierte Methode, hoch effizient mit Sonnenlicht zu kochen, zu braten, zu backen. Heute sind in 21 Ländern knapp tausend Anlagen installiert. Seine Lebensgefährtin Heike Hoedt sorgt u.a. für globalen Wissenstransfer.

Ed Grothus, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2006

Als 26-jähriger heuerte er 1949 in der geheimen Laborstadt Los Alamos an und glaubte zwanzig Jahre an die Abschreckung im Namen des Friedens. 1969, vom Vietnamkrieg geläutert, kündigte er. Seither ist er ein Warner vor dem nuklearen Holocaust. »Ich bin das Gewissen von Los Alamos«, sagt er, »und manchmal denke ich, ich bin der einzige, der nicht geisteskrank ist«. Für sein Lebenswerk erhielt er den Ehrenpreis.

Phil Harrison, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2006

Phil Harrison berichtete 1992 auf dem World Uranium Hearing in Salzburg vom Krebstod seines Vaters mit 43 Jahren, der weder Mundschutz noch Handschuhe in den unbelüfteten Uranminen trug. Lungenkrebs, Silikose, Leukämie und Hautkrebs wurden die Krankheiten der Bergleute. Er will Anerkennung und Wiedergutmachung für die menschlichen Opfer, die sein Volk für die nukleare Gesellschaft gebracht hat. Er wurde mit einer Besonderen Anerkennung geehrt.

Motarilavoa Hilda Lini, Vanuatu

Kategorie Widerstand – 2005

Hilda Lini, Schwester von Vanuatus Premierminister Father Walter Lini und mit ihm seit ein paar Jahren politisch überkreuz, war in ihrer Studentenzeit Freiheitskämpferin gegen die Kolonialmächte und Pionierin für Frauenrechte. Nach ihrer Hochschulkarriere wurde sie erste Ministerin des Inselstaates und im südpazifischen Raum zur ‘anchor woman’ für alle, die eine nuklearfreie Zukunft wollen.