Harendra Nath Sharan, Indien

Kategorie Lösungen – 1998

Der Inder Dr. Harendra Nath Sharan beweist mit der von Sharans Engineering Ltd. in Winterthur für indische Verhältnisse entwickelten Biogasanlage, dass „angepasste Technologie“ auch für die Schweiz und Mitteleuropa möglich ist. Technologie-Transfer von Süd nach Nord. Dabei beweist er, wie mit wenigen Mitteln die Energie-Grundversorgung einer ländlichen Bevölkerung sichergestellt werden kann.

Maisie Shiell, Kanada

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 1998

Auf Englisch klingt es, wie der gut gewählte Titel eines Lustspiels: „Nobody likes to mess with Maisie“ (Keiner legt sich gern mit Maisie an). So beschrieb Priscilla Settee, eine Cree, vom „Indigenous Women`s Network“ die Wirkung der vermutlich kampfstärksten Einfrauen-Armee Kanadas. Die gebürtige Engländerin war und ist der Schrecken aller kanadischen Prospektoren und Uranminen-Betreiber. Für ihr Lebenswerk erhielt sie den NFFA.

Stewart Udall, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 1999

Der Jurist Steward Udall wurde nach vier Amtszeiten als Kongressmitglied von John F. Kennedy zum 37. Innenminister der USA ernannt. Danach unterstützte er die Opfer der Atomindustrie in ihrem Kampf um Entschädigung. Die Wende brachte das Jahr 1978: Damals erfuhr er, wie der radioaktive Niederschlag der Bombentests auf der Nevada Testsite die Menschen der Umgebung erkranken und sterben ließ. Für sein Lebenswerk erhielt er den NFFA.

Gabriela Tsukamoto und Movimento Urânio em Nisa Não, Portugal

Kategorie Widerstand – 2012

Bürgermeisterin Gabriela Tsukamoto und der Organisation MUNN (Movimento Urânio em Nisa Não) könnte es gelingen, ihrer Heimatgemeinde Nisa in Portugal das Schicksal so vieler Uranabbaugebiete zu ersparen. Ihr Widerstand findet deshalb viele Mitstreiter, weil bis 1991 auf der Gemarkung des Ort Uran abgebaut wurde und noch immer krebskranke ehemalige Arbeiter um Entschädigung kämpfen.

Ray Acheson, USA

Kategorie Lösung – 2020

Ray Acheson beschäftigt sich seit 2005 mit zwischenstaatlichen Abrüstungsprozessen und setzt sich dabei aus einer antimilitaristisch-feministischen Perspektive für  Abrüstungs- und Rüstungskontrollvorhaben ein. Teil ihrer Arbeit ist es, zivilgesellschaftliche Organisationen durch Netzwerkkoordination zu stärken. Eines der aussagekräftigsten Ergebnisse ihres Einsatzes ist der Vertrag über das Verbot von Atomwaffen (TPNW).

Foto: Tim Wright

Fedor Maryasov und Andrey Talevlin, Russland

Kategorie Widerstand – 2020

Extremist und ausländischer Agent – das sind die Bezeichnungen, mit denen die russische Staatsmacht versucht, Fedor Maryasov und Andrey Talevlin zu diskreditieren, zu kriminalisieren und mundtot zu machen. Der Journalist Maryasov wehrt sich schreibend gegen den russischen Atomstaat. Der Jurist Talevlin vertritt die Öffentlichkeit und russische NGOs gegen ihn.

Felice und Jack Cohen-Joppa, USA

Kategorie Aufklärung – 2020

Es gibt Menschen, die alles riskieren, um gegen Kernkraft und Atomwaffen zu protestieren. Viele werden dafür vor Gericht gestellt und ins Gefängnis geworfen. Und dann gibt es Menschen, die die Anti-Atom-Gegner unterstützen. Zwei, die ein Leben lang in dieser Form aktiv waren, sind Felice und Jack Cohen Joppa. Über „The Nuclear Resister“ haben sie bis heute mehr als 100.000 Anti-Atom- und Anti-Kriegswaffen-Aktionen dokumentiert.

Armin Weiß, Deutschland

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2007

Die Anti-AKW-Bewegung wäre hilflos geblieben, hätte es nicht Experten wie Prof. Dr. Dr. Armin Weiß gegeben. Der Chemiker wies in den hoch aufgeladenen Debatten um die WAA Wackersdorf darauf hin, dass im Normalbetrieb bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen ein halbes Prozent der Radioaktivität über Abluftkamine an die Umwelt abgegeben wird. Seine Fachkompetenz half, Wackersdorf zu verhindern. Für sein Lebenswerk erhielt er den NFFA.

Deb Haaland, USA

Kategorien: Lebenswerk und Besondere Anerkennung – 2020

Deb Haaland wurde 2018 als eine der ersten indianischen Abgeordneten in den US-Kongress gewählt. Die Stimme der Demokratin ist in Washington gut zu hören. Derzeit gehört sie zu den Streitern für eine Erweiterung des Radiation Exposure Compensation Act (RECA) von 2019: Die finanzielle Widergutmachung soll auch Uranbergleute nach 1971 mit einbeziehen, ebenso die Trinity Downwinders. Für ihr Engagement wurde sie mit einer „Besonderen Anerkennung“ ausgezeichnet.